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Rezension
Bizu
Gesamtausgabe 1

Rezension © 2016 by Klaus Spangenmacher für ComicOla.de

Autor und Zeichner:  Jean-Claude Fournier, Gégé
Übersetzer:  Klaus Jöken, Horst Berner
 Hardcover: 232 Seiten
Format: 21,8 x 2,5 x 30 cm
ISBN: 978-3770438846
Gewicht: 1000 Gramm
Erscheinungstermin: 04. Mai 2016
Originaltitel: Bizu - L'intégrale
Verlag: Egmont Comic Collection
Preis: 34,99 Euro
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Kurzbeschreibung

Briefe zustellen – ein solider und sicherer Job, sollte man meinen … Weit gefehlt! So dachte sicher auch der Briefträger, dessen Zustellungsgebiet den Frotéliande-Wald einschließt. Dieser Wald nämlich ist nicht irgendeine Gehölzanhäufung, sondern ein veritabler magischer Zauberwald, in dem so manche Pflanze ihren ganz eigenen Charakter hat. Kein Wunder also, dass unser Postbeauftragter mitunter an seinem Verstand zweifelt.


Hier ist das Zuhause des freundlichen und hilfsbereiten Kobolds Bizu und seiner Freunde. Zusammen mit dem Waldwesen Schnockbul und dem mitteilsamen Champignon Mukès erlebte dieser vom späteren „Spirou und Fantasio“-Zeichner Jean-Claude Fournier ersonnene Knirps seine Abenteuer zunächst im „Spirou“-Magazin.
Der erste Band der „Bizu“-Gesamtausgabe umfasst (fast) alle Geschichten, die von 1967 bis 1986 in der bekannten Comic-Zeitschrift erschienen sind.

Inhalt:
Bizu Gesamtausgabe 01

  • 1967 bis 1986

 

Meine Meinung:
Der kleine Kobold Bizu und seine Freunde aus dem Frotteelande Wald (deutscher Name), der ähnlich wie die Schlümpfe einen "Sprachfehler" hat (er schlumpft nicht, sondern stellt wo es möglich ist das Wort Kruzi davor), ist bei uns in Deutschland weitestgehend unbekannt. Zu Bizu gibt es leider noch nicht einmal einen Wikipedia-Eintrag.
Doch lasst uns beginnen:
Bevor uns Martin Zeller mit seinem Vorwort beehrt, was er durch einige persönliche Gespräche mit Fournier untermauern kann, zeigt er uns schon einmal vier Seiten mit Zeichenstudien zu Bizu, seinem Verhalten und seinen Ausdrucksweisen und den Abdruck zweier Versionen einer Geschichte aus den Anfangszeiten des Schaffens von Fournier. Es folgt eine schöne und ausführliche Schilderung des Lebensweges von Fournier, angefangen in seiner frühen Jugend zusammen mit Vater, Mutter und Großmutter und auch das erste Zusammentreffen mit seinem Mentor André Franquin findet Erwähnung. Aber auch sein Interesse an der Schauspielerei, parallel zum Zeichnen bleibt nicht unerwähnt.
Leider spielt Bizu in seinem Schaffen lange Zeit nur die zweite Geige, da er von Fournier die Weiterführung von "Spirou & Fantasio" übertragen bekam und sich darauf konzentrieren musste. Aber es ist schön zu sehen, wie sich Fournier in den 20 Jahren die diese 1. Gesamtausgabe abdeckt, weiterentwickelt hat, aber die ohne Gewalt und mit viel Fantasie durchsetzten Geschichten trotzdem immer ein hohes Niveau halten, egal ob Einseiter oder auch die längeren Stories. Auch die anderen Mitwirkenden, wie zum Beispiel der absolut unmusikalische Schnockbüll oder der honigstehlende Dudelsack aber auch der rotköpfige Pilz Mukes mit dem süßen Röckchen sind superschön gestaltet und durchdacht. Auch der arme Briefträger, dem die undankbare Aufgabe zufällt die Post im Frotteelandewald zuzustellen ist herrlich herausgearbeitet.  
Und nun finden diese herrlichen fantasievollen Geschichten endlich doch noch den Weg nach Deutschland und können von einem breiteren Publikum genossen werden. Die Wiedergabequalität ist bei einigen Teilen nicht immer hervorragend, abhängig von den ursprünglichen Veröffentlichungsformen und teilweise auch der Rechtelage geschuldet, aber immer akzeptabel.
Schön ist, daß 2 Geschichten von Gégé Einzug in diese Gesamtausgabe gefunden haben, der ja kurzzeitig für Fournier eingesprungen ist.

Fazit:
Eine kleine aber feine und lesenswerte Reihe, die ja im Frühjahr 2017 noch durch den zweiten Band der Gesamtausgabe die Jahre 1989-1994 abdecken wird. Dieser wird dann die 4 Alben dieser Jahre enthalten. Man kann nur hoffen, daß der vorliegende erste Band entsprechend erfolgreich ist, denn er ist mit Sicherheit ein Schmuckstück in jeder Sammlung.