Der Astronaut
gestrandet im Weltall
Die brasilianische Comic-Kultfigur erfährt eine beeindruckende Neuinterpretation als Graphic Novel.
Danilo Beyruth wagt in der kürzlich bei Panini erschienenen Graphic Novel Der Astronaut eine beeindruckende Neuninterpretation der Kultfigur, die 1963 der brasilianische Comic-Zeichner Mauricio de Sousa als „Funny“ für Zeitungsstrips entworfen hat. Der Held erleidet Schiffbruch im Weltall und muss in der endlosen Weite ums Überleben kämpfen. Härter ist aber sein Kampf gegen den aufkeimenden Wahnsinn, in den ihn Heimweh und Einsamkeit zu treiben drohen.
Der Astronaut ist allein auf einer gefährlichen Mission, begleitet nur von der Stimme seines Computers. Als ein Meteor auf ihn zurast, scheint dies sein Ende zu sein. Doch der Asteroid beschädigt „nur“ sein Raumschiff – allerdings so schwer, dass eine Heimkehr zur Erde unmöglich erscheint und die Strahlung verhindert jede Kontaktaufnahme mit der Außenwelt. Zunächst noch voller Hoffnung, macht sich der Astronaut daran, den Schaden zu reparieren und klammert sich verzweifelt an eine von ihm selbst diktierte Routine. Doch wie lange dauert es in absoluter Isolation, in einer Umgebung, in der die kleinste Unachtsamkeit tödlich sein kann, bis man den Lebenswillen verliert? Oder den Verstand? Schließlich verstummt auch der Computer und alle Mühen das Schiff zu reparieren erscheinen fruchtlos. Vielleicht ist es auch unmöglich. Oder ist etwa noch jemand an Bord, der ihn genau das glauben lassen will ...?
Der ursprüngliche Astronaut erschien in Fortsetzungs-Strips in einer brasilianischen Sonntagszeitung. Allerdings war Mauricio de Sousas Astronaut als Cartoon-Figur angelegt, deren Abenteuer überwiegend lustig waren. Eine Beispielseite des Originals findet sich als Remake am Ende des Bandes.
Danilo Beyruth ließ sich von der Vorlage inspirieren und hat daraus eine neue, erwachsene Version geschaffen. Er bedient sich dabei einem Design, das unserer Zeit und der Form als Graphic Novel angepasst ist. Er zeigt in beeindruckenden, detailreichen Bildern die Einsamkeit, Verzweiflung und Sehnsucht eines Mannes, der sich immer mehr in seine Gedanken und Erinnerungen zurückzieht, sich darin zu verlieren droht und sich trotzdem jeden Tag aufs Neue aufrafft und kämpft, für ein vielleicht unerreichbares Ziel.
Brasilien ist in diesem Jahr Gastland auf der Frankfurter Buchmesse und der Urvater der Der Austronaut-Saga Mauricio de Sousa wird zugegen sein und am Panini-Stand (Halle 3.0, Stand G&F 143), sowie im Comic-Zentrum die Neuauflage seiner Geschichte signieren.