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Rezension

The Silver Age of DC Comics
1956 - 1970

Copyright der Rezension 2015 by Klaus Spangenmacher für comicola.de


Paul Levitz
Übersetzung: Thomas J. Kinne. aka TJK
Hardcover, 23,8 x 32,4 cm, 396 Seiten
€ 39,99
Taschen Verlag
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Diese Reihe enthält folgende Bände:
The Golden Age of DC Comics, 01/2013
The Silver Age of DC Comics, 07/2013
The Bronze Age of DC Comics, 05/2015
The Dark Age of DC Comics, zurückgestellt
The Modern Age of DC Comics, zurückgestellt


Über die Reihe: TASCHENs Reihe zu DC Comics beleuchtet die Klassiker unter den Comic-Figuren und erzählt die Geschichten der Männer und Frauen, die sie geschaffen haben. Sie basiert auf dem XL-Buch 75 Years of DC Comics, das mit dem Eisner-Award ausgezeichnet wurde. Die fünf Bände in lesefreundlicher Dimension enthalten aktualisierte Essays von Paul Levitz und über 1000 neue Bilder. Cover und Innenseiten, Originalskizzen, Porträtfotos, Filmszenen und Sammlerstücke sind auf dem neuesten Stand der Technik reproduziert. Die Storys und Charaktere erscheinen so in einer Optik, die diese Reihe zum Standardwerk für eine neue Generation von Comic-Fans macht.



Zu diesem Band:
Blitzartig in die Zukunft
Der Superheld im Raumfahrtzeitalter

Dieser Band enthält aktualisierte Essays von Paul Levitz und 100te neue Bilder. Cover und Innenseiten, Originalskizzen, Porträtfotos, Filmszenen und Sammlerstücke wurden auf dem jüngsten Stand der Technik reproduziert. Die Storys und Charaktere erscheinen so in einer Optik, die diese Reihe zum Standardwerk für eine neue Generation von Comic-Fans macht.

Als die Superhelden Anfang der fünfziger Jahre schon vom Aussterben bedroht waren, gab ihnen DC Comics neuen Schwung, indem man ihnen Elemente der Science-Fiction beimischte und sie so in den Mittelpunkt unserer Popkultur stellte. Um die Einschränkungen der Comic Code Authority zu umgehen, ersannen sich die Autoren und Redakteure bei DC immer fantastischere Geschichten, die Superhelden und Bob Hope gleichermaßen in die Sci-Fi versetzten. Dies führte zu einer grundlegenden Umgestaltung und zu einem ersten "Reboot" der Größen des Goldenen Zeitalters mit dem Roten Blitz (Flash), der Grünen Laterne (Green Lantern) und Hawkman sowie der überaus erfolgreichen Serie Batman.
The Silver Age of DC Comics zeichnet die gesamte Entwicklung nach, bis zu den durchgeknallten Albernheiten des Fernseh-Batman, der nicht nur die Vorliebe für das Übertriebene in den sechziger Jahren verkörperte, sondern dem "Dunklen Ritter" noch für viele nachfolgende Generationen als Kultfigur und Pop-Ikone zur Unsterblichkeit verhalf.

Der Autor:
Paul Levitz ist ein großer Comic-Fan und war in der Vergangenheit Herausgeber von "The Comic Reader", der Batman-Comics und vieler anderer. Er hat über 300 Geschichten geschrieben, darunter eine der berühmtesten Folgen der Legion of Super-Heroes. Seit 35 Jahren arbeitet er bei DC Comics, zuletzt als Präsident und Verlagsleiter. 2010 begann er wieder zu schreiben, und zwar an einer neuen Serie der Legion-Stories und anderen Projekten.

Zeichnerlegende Neal Adams begann seine Comic-Karriere 1960 mit Lückenfüllern für Archie Comics, doch berühmt wurde er durch den Zeitungs-Strip "Ben Casey". Er stieß 1967 zu DC, wo seine vielgerühmten Strecken für Batman und bei den umstrittenen Geschichten in Green Lantern/Green Arrow seinen Ruf festigten. Im Jahr 1972 wechselte er als Mitbegründer des Grafikateliers Continuity Associates zur Werbegrafik.

Mein Eindruck:
Mit The Silver Age of DC Comics legt uns Paul Levitz ein meisterliches und gleichfalls monumentales Werk über die Jahre 1956-1970 von DC Comics vor. DC Comics hat seinen Namen übrigens von seiner ersten erfolgreichen Reihe, den „Detective Comics“.

Paul Levitz, der ein ausgewachsener Comic-Fan und gleichzeitig 35 Jahre in verschiedenen Funktionen für das Unternehmen DC tätig war, ob als Autor, Redakteur, Herausgeber oder später auch als Vorstandsvorsitzender, ist mit seinem Wissen geradezu prädestiniert für dieses Buch.
Den Einstieg in dieses nicht nur äußerlich große Buch erleben wir mit einem sehr aufschlussreichem Interview zwischen ihm und dem richtungsweisenden Zeichner Neal Adams. Das Interview behandelt sowohl seine zeichnerischen Anfänge im Jahr 1960 und sondern auch seinen Werdegang und Wandel bei DC Comics.

Danach erhalten wir von Paul Levitz einen tiefen Einblick in die Zusammenhänge des Silbernen Zeitalters. Wobei er sich gleichberechtigt mit dem Unternehmensführungsstil, den Zeichnern, wie z.B. auch Carl Barks, den verschiedenen Comicreihen, den vielen Helden, aber auch mit teilweise berechtigt verschwundenen Helden und Titeln befasst.
Durch diese 35-seitige Einleitung erfahren auch Kenner des Genres durchaus für sie neue Fakten, für den normalen Comic-Konsumenten jedoch ist sie eine wahres Füllhorn an Neuem. Wer kennt denn  schon die Firefighters, The Frogmen, G.I. Combat, Blackhawk oder Plastic Men. Aber auch die Beschreibungen der internen Arbeitsweisen der Redaktionen sowie der Zeichner und Texter, lassen uns nun ahnen, warum es bis zu Mitte des silbernen Zeitalters dauert, bis es vermehrt Crossover-Auftritte der Superhelden gab.
Ab Mitte der 60er Jahr wurde nun auch DC von der Popkultur beeinflusst und es gab die ersten Teenagerhelden wie die Teen-Titans und auch Satiretitel wie "Die minderwertigen Fünf (The inferior Five)". Diese ermöglichten nun auch endlich Seitenhiebe auf Fernsehserien und auf den Hauptkonkurrenten Marvel.
Durch die im Jahr 1966 ins TV gekommene Batman-Serie wurde DC mit ihrem Superhelden auf einmal zu einer Modeerscheinung und die Comics erreichten nie vorstellbare Auflagen.
Doch 1968 zeichnete sich das Ende des Silbernen Zeitalters ab, begünstigt durch die Fusion zu Time Warner. Man rückte ein Stück näher an Hollywood und die beiden neuen Sterne am Comiczeichnerhimmel, Denny O'Neil und Neal Adams sollten bald das Bronzezeitalter des Comics einläuten.

Nun folgt der größte Abschnitt des Buchs, der ab Seite 50 eine in dieser Vollständigkeit noch nie gesehenen Vorstellung aller im Silbernen Zeitalter erschienenen Titel zeigt. Wobei von jedem mindestens das Cover, Fotos aus der Zeit des Erscheinens und viele äußerst interessante Zusatzdokumente in sehr guter Qualität abgedruckt sind.
An allen passenden Stellen erhält man noch zusätzliche Informationen zu den jeweiligen Redakteuren und Zeichnern. Hier entdeckte ich auch viele Heftserien, die in Deutschland meist nicht erschienen sind, die ich einfach nicht kannte oder bei denen ich auf einmal dachte "da war doch mal was".

Am Ende des Buches folgen die obligatorischen und verdienten Danksagungen, der sehr detaillierte Index, die Bildnachweise und natürlich die Bibliografie.

Fazit:
Keine der fast 400 Seiten habe ich bereut zu lesen und ich bin absolut gespannt auf die anderen Teile dieser Reihe, die ich mir mit Sicherheit kaufen werde. Hier beweist uns der Taschen Verlag seine Philosophie, gut gemachte große und großartige Bildbände für schmales Geld an interessierte Leser zu bringen, denn für 39,99 Euro ist dieser Wälzer ein Schnäppchen für jeden Comic-Fan, der sich auch für Hintergründe und Geschichte von Comics interessiert.