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Richard McGuire

HIER

Rezension © 2014 by Klaus Spangenmacher
für ComicOla.de
Erschienen: 03.12.2014
Originaltitel: HERE
Originalverlag: Pantheon Books, 2014
Dumont Verlag
Seiten: 300
Durchgehend illustriert
Autor: Richard McGuire
Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-8321-9762-9
Preis: 9,99 €
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Kurzbeschreibung
HIER ist die Geschichte eines Stücks Welt, an dem das Leben vorüberzieht. Richard McGuire erzählt sie, indem er den örtlichen Fokus unverändert lässt, sich aber virtuos über alle Grenzen der Zeit hinwegsetzt. So zeigt er, dass es den Lauf der Dinge wenig interessiert, ob an einer bestimmten Stelle ein Saurier oder ein Mensch, ein Baum oder ein Haus steht. In der nur sechs Seiten umfassenden schwarz-weißen Comic-Erzählung HERE , die 1989 im legendären, von Art Spiegelman gegründeten »RAW«-Magazin veröffentlicht wurde, brach Richard McGuire mit bis dahin ungekannter Innovationskraft die Einheit von Zeit, Ort und Handlung auf, schachtelte die Bilder ineinander und ließ die sequenzielle Abfolge der Handlung auf höchst produktive Weise kollabieren. Das Leben eines Menschen konnte so auf wenige, Gänsehaut erzeugende Bilder zusammenschnurren. Etwas Vergleichbares hatte es vorher (und hat es auch danach) nicht gegeben. Zum 25-jährigen Jubiläum des Erscheinens arbeitet McGuire seinen kultisch verehrten Comic nun in eine farbige, wunderbar ausgestattete Graphic Novel um. Die Neugeburt eines Klassikers HIER und jetzt.

 

Meine Meinung:
Ursprünglich erschien HIER (im engl. Original Here) in dem Comic-Magazin "Raw - The Graphix Magazine", das Art Spiegelman und seine Frau Françoise Mouly zwischen 1980 und 1991 als Comic-Antholgie konzipiert hatten. Und in Raw Volume 2 Band 1 wurde HERE schon 1989 als 6-seitiges Comic mit 36 Panels veröffentlicht.
2010 kündigte McGuire eine erweiteret Version davon an, die dann im Dezember 2014 mit einem Umfang von 300 Seiten auch erschien, zeitgleich mit der deutschen Ausgabe beim Dumont Verlag.
Dieses Comic, das man durchaus als ein Gesamtkunstwerk bezeichnen kann, beginnt und endet im Jahr 2014. Es stellt auch immer nur den selben Raum bzw. Platz dar, über einen Zeitraum, der 3.000.500.000 Jahr v. Chr. beginnt und sich bis ins Jahr 2313 n. Chr. streckt. Man muss sich dadurch eine ganz neue Seh- und auch Verstehensweise angewöhnen, was aber ziemlich schnell gelingt.
Die einzelnen Bilder sind jeweils auf einer Doppelseite dargestellt und beziehen sich vordergründig auf ein spezielles Jahr, doch hier sind dann geschickt Ausschnitte aus ganz anderen Jahre erkennbar integriert.
Im Verlauf der zeitlichen Abfolge erlebt man, wie das Haus mit dem Zimmer, in dem sich vieles im Laufe der Jahrhunderte ereignet, gebaut wird, wie Leben beginnen und enden und was alles darauf Einfluss nimmt.
Im Gegensatz zur schwarzweißen und recht kurzen Originalfassung hat die durchgehend farbige neue Version eine unglaubliche Tiefe und lässt immer neue Zusammenhänge und Paradigmen erkennen.

Fazit:
Es ist ein Comic in seiner reinsten Form, weit weg von den heutigen Superheldencomics und von der veröffentlichten Massenware (die ich hiermit aber nicht heruntersetzen möchte). Es beginnt im Jahr 2014 und endet im Jahr 2014 und es hat mir Spass gemacht es zu erleben.

Und ich bin dem Dumont Verlag dankbar, dass sie diese Kostbarkeit auf den deutschen Markt gebracht haben.