Rezension
Schattenspringer2
Per Anhalter durch die Pubertät
Daniela Schreiter
Rezension Copyright 2015 by Klaus Spangenmacher für Comicola.de
Erschienen: 20.07.2015
Publisher: Panini Comics
Autor un Zeichnerin: Daniela Schreiter
ISBN: 978-3957983084
Preis: € 19,99
Seitenzahl: 160
Farbigkeit: teilweise vierfarbig
Buchform: gebunden
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Kurzbeschreibung:
Mit ihrem Debüt "Schattenspringer – Wie es ist, anders zu sein" hat Daniela Schreiter eine autobiographische Graphic Novel vorgelegt, die unterhaltsam und berührend ihre Kindheit und Jugend als Asperger-Autistin nachzeichnet. In der Fortsetzung "Schattenspringer – Per Anhalter durch die Pubertät" geht es vor allem um die schwierige Zeit des Erwachsenwerdens, und die erste Klassenfahrt war ein großer Schritt in diese Richtung. Außerdem geht es um die erste Liebe, das Studium und am Ende im Erwachsenenalter die Diagnose. Was ändert sich, wenn das Gefühl des Andersseins plötzlich den Namen "Asperger" trägt?
Meine Meinung:
Daniela Schreiter hat es wieder getan. Nachdem großen Erstlingserfolg von "Schattenspringer - Wie es ist, anders zu sein", dürfen wir sie nun weiter begleiten auf ihrem Weg durch ihre Pubertät und die für sie ganz eigenen Probleme.
Beim ersten Band (wer ihn noch nicht kennt, sollte ihn sich zulegen, auch wenn man Band 2 ohne ihn verstehen kann) haben wir Daniela auf dem Weg durch ihre Kindheit begleitet, doch nun lernen wir ihr ganz eigenes Erleben des Erwachsenwerdens kennen. Sie spricht auch Themen wie Liebe, Sexualität und feste Partnerschaften an und daß auch Autisten dazu fähig sind und da absolut keine Aussenseiter sind. Wobei sie das Thema Sexualität sehr vorsichtig in Bilder und Texte verpackt, daß ich bei meiner 12-jährigen Tochter nicht in Erklärungsnotstand komme, denn als sie sah, daß ich Teil 2 in den Händen hielt konnte sie es garnicht abwarten und drängelte schon recht vehement, daß ich mich doch mal bitte beeilen soll :-)
Man merkt auf jeden Fall, daß die Autorin sich weiterentwickelt hat, aber ihr Zeichenstil und die Texte bilden immer noch eine solide und mitreissende Einheit. Wobei diesmal etwas mehr auf die Probleme eingegangen wird, die sich durch den recht gebeutelten Hormonhaushalt und durch die Erfahrungen beim Studium ergeben.
Und dann noch dieses verflixte Thema Liebe, wer hat da nicht auch so seine Geschichten zu erzählen. Und auch Daniela hatte da ihre Probleme, vielleicht etwas anders, aber doch irgendwie ähnlich. Und manchmal erkennen wir uns doch tatsächlich selbst wieder, mal weniger, mal mehr. Und als ob es damit noch nicht genug war, kam dann für sie noch ihre Diagnose Asperger-Autismus dazu. Und dies war für sie nun endlich auch die Gewissheit, daß sie damit nicht alleine war und sich nur irgendwas einbildete. Und mit der Zeit lernte sie dann auch, dies zu akzeptieren und dann auch ihre Fähigkeiten zu nutzen und zu zeigen, daß sie einfach ein Mensch ist, der auch so seine kleinen und großen Probleme hat, aber wer hat die nicht auf die eine oder andere Weise.
Ihr fester und treuester Begleiter ist natürlich auch weiterhin der namensgebende Fuchs (Fuchskind), der ihr in schwierigen Situation weiter hilft, so wie vielen Kindern ihre unsichtbaren Freunde.
Fazit:
Daniela hat mich mit ihrem neuen Comic wieder voll abgeholt und in ihre Welt mitgenommen, wobei, ist sie wirklich SO anders?
Sie hat auf jeden Fall das Verständnis vieler meiner Freunde (und hoffentlich auch vieler andere Menschen) für Asperger-Autismus für immer gewandelt.
Ich hoffe noch mehr von dieser Künstlerin zu lesen, ob noch eine Weiterführung ihrer Autobiografie oder vielleicht etwas ganz anderes.
Wertung:
5 von 5 Schattensprüngen im Quadrat